17. Februar 2017

Am 17.02.2017 übergab der parlamentarische Staatssekretär Peter Bleser Herrn Dr. Rolf Lessing offiziell den Förderbescheid an DELPHI IMM für das Forschungsvorhaben EMRA. Mit diesem Vorhaben wird DELPHI IMM zusammen mit dem Julius-Kühn-Institut, dem DWD und weiteren Partnern einen Extremwettermonitoringdienst entwickeln, der Agrarbetriebe und Obstbaubetriebe bei der Einschätzung von Gefahren und Risiken unterstützen soll.

An diesem Tag übergab Herr Bleser in Kleinmachnow Förderbescheide für zwei Forschungsprojekte an das Julius Kühn-Institut. Es handelt sich bei den Projekten um zwei Prognose- und Entscheidungshilfesysteme für Landwirte im Umgang mit Extremwetterereignissen und bei der Bekämpfung von Gelbrost und Schwarzrost (Schadpilz an Getreidekulturen). Sie sollen der Erfassung, Prognose und Risikoabschätzung dienen, denn klimatische Änderungen und das veränderte Auftreten extremer Witterungsereignisse wirken sich schon jetzt auf die Produktion von Kulturpflanzen in Deutschland aus. Manche Krankheitserreger breiten sich stärker aus, andere verändern sich, neue kommen hinzu. Zu plötzlich auftretenden Wetterereignissen wie Hagel oder Starkregen fehlen bisher ausreichende Daten. „Rasche, effiziente, anwendungsorientierte und praxistaugliche Lösungen für aktuelle Fragen zu finden, ist wichtiges Ziel des ´Programms zur Innovationsförderung` des Landwirtschaftsministeriums“, so Peter Bleser, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Die Koordination beider Verbundprojekte namens EMRA und PROGPUC obliegt dem Julius Kühn-Institut.

Das Verbundprojekt EMRA (Extremwettermonitoring und Risikoabschätzungssystem zur Bereitstellung von Entscheidungshilfen im Extremwettermanagement der Landwirtschaft) wird mit insgesamt rund 1,1 Millionen Euro gefördert. Die Projektpartner wollen aktuelle und erwartete Risiken von extremen Wetterereignissen besser und im Rahmen von BigData systematischer erfassen und bewerten. Über eine Onlineplattform und eine Anwendung für Mobilgeräte können sich Betriebe an einem Monitoring beteiligen. Die so ständig wachsende Datenmenge wird in einer interaktiven Datenbank, dem sog. Informationsknoten, erfasst. Für die Abschätzung von Risiken werden diese Daten gezielt mit zahlreichen weiteren ergänzt (z. B. zu Kultur, Bewirtschaftung, Boden, Landnutzung oder Geodaten) und als Entscheidungshilfen an die Nutzer zurückgegeben.

Ein wesentlicher Baustein des Projekts ist, die notwendigen Strukturen, Schnittstellen und Dienste aufzubauen. Diese müssen so konzipiert werden, dass sie für zusätzliche Punkte erweiterbar sind. „Dass die Projektpartner aus der Wissenschaft, der Wirtschaft und der Praxis kommen, wird den langfristen Betrieb von EMRA sicherstellen“, prognostiziert Peter Bleser bei der Übergabe des Bescheids an die Projektkoordinatorin Sandra Krengel (JKI).

Die Aufgabe der DELPHI IMM ist die Entwicklung des Kommunikationstools für die Anwendungspartner sowie für die Partner im Projekt. Dazu wird gemeinsam mit den Partnern ein Backend mit einer Geodateninfrastruktur sowie ein Web-Frontend entwickelt, bei dem insbesondere die Module zur Erkennung von Extremwetterereignissen der Experten aus dem Vorhaben integriert und Meldungen nutzergerecht aufbereitet werden. Zudem wird eine Interaktionsmöglichkeit für den Nutzer implementiert, um die getroffenen Aussagen verifizieren zu können.

Kurzinformation zum Projekt EMRA

  • Projektdauer: Februar 2017 – Januar 2020
  • Förderung: Programm zur Innovationsförderung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
  • Fördermittel: Bundesmittel in Höhe von ca. 1,1 Millionen Euro
  • Projektpartner:
    – Julius Kühn-Institut (JKI) – Koordination Dr. Sandra Krengel (JKI-SF)
    – Deutscher Wetterdienst (DWD)
    – Forschungspartner: Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF)
    – Unterauftragnehmer: Obstbauversuchsring des Alten Landes e.V. (OVR) und Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung Frankfurt/Oder (LELF)
    – Wirtschaftspartner: DELPHI IMM GmbH und proPlant Agrar-und Umweltinformatik GmbH

Für DELPHI IMM legt das Projekt hervorragende Grundlagen für eine weitere wirtschaftliche Verwertung der technischen Lösungen und Strukturen und ergänzt den Ansatz der DELPHI IMM, fachbezogene und flächenbezogene Auswertungen für unterschiedliche Nutzerkreise zur Verfügung zu stellen.

Peter Bleser (l.) und Rolf Lessing