14. Dezember 2018
Vor kurzem hatte die DELPHI IMM zusammen mit dem Julius-Kühn-Institut die Gelegenheit, mögliche zukünftige Mitwirkende und Nutznießer des Projektes EMRA etwas näher kennenzulernen, ihre Probleme, Vorstellungen und Wünsche zu erfahren und ihnen den derzeitigen Stand unseres Projektes zu erläutern.
Am 29.11.2018 nahmen auf Einladung von Achim Hallerbach, Landrat des Landkreises Neuwied und zuständiger Dezernent für den Fachbereich Landwirtschaft, Herr Dr. Rolf Lessing von der DELPHI IMM und Herr Dr. Thorsten Ulbrich vom Julius-Kühn-Institut an der 8. Veranstaltung der Vortragsreihe LANDreisen mit dem Titel „Wissen was kommt – Bevor es kommt“ in Linkenbach, Kreis Neuwied, teil. Teilnehmer waren zahlreich erschienene Land- und Forstwirte, von denen viele gerade erst in diesem Sommer mit extremen Wettersituationen zu kämpfen hatten.
Dr. Ulbrich stellte zunächst das Verbundprojekt „Extremwettermonitoring und Risikoabschätzungssystem zur Bereitstellung von Entscheidungshilfen im Extremwettermanagement der Landwirtschaft“ (EMRA) vor, erläuterte dabei das Ziel der frühzeitigen Erkennung witterungsbedingter Risiken, um daraus für die landwirtschaftlichen Betriebe individuelle Entscheidungsempfehlungen zu entwickeln. Er ging auch auf eine bundesweite Umfrage ein, bei der die Schadpotentiale der verschiedenen Extremwetterszenarien und ihre Ertragswirkung im Acker- und Obstbau erfasst wurden, um sie dann in einem weiteren Schritt mit Entscheidungshilfen für die einzelnen Risiken zu verknüpfen.
Wie diese Daten erfasst, in ihren Wechselwirkungen verarbeitet und anschließend dem Landwirt als Entscheidungshilfe zur Verfügung gestellt werden, war Inhalt des Vortrages von Dr. Rolf Lessing, Geschäftsführer der DELPHI IMM GmbH. So werden die Vegetationsdaten der Kulturarten einzelner Schläge mit wöchentlichen Satellitenaufnahmen im Infrarotbereich und aktuellen Wetterprognosen verknüpft, um daraus produktionstechnische Empfehlungen abzuleiten und den Landwirtschaftsbetrieben zur Verfügung zu stellen – quasi ein Frühwarnsystem für witterungsbedingte Gefährdungslagen. Bedenken einiger Land- und Forstwirte, die Sicherheit ihrer Daten sei möglicherweise gefährdet, konnten von Dr. Lessing zerstreut werden, da eine Weitergabe an Dritte in keinem Fall erfolgt.
Thomas Ecker von der Unteren Landwirtschaftsbehörde der Kreisverwaltung Neuwied übernahm das Schlusswort und bedankte sich darin bei den Referenten dafür, dass sie ihren Zuhörern einen Blick in die Zukunft der Verknüpfungsmöglichkeiten von betriebsindividueller, natürlicher Bewirtschaftungsgrundlage, Witterungsverläufen und Wetterprognosen gewährt haben. „In der Bilanzierung zahlreicher Experten zur landwirtschaftlichen Produktion kann eine Intensitätssteigerung der landwirtschaftlichen Produktion aufgrund mangelnder Akzeptanz von Düngungs- und Pflanzenschutzintensivierung nur noch über die forcierte Nutzung der Digitalisierung erfolgen“, erklärte Ecker.
Im Anschluss kam es noch zu recht angeregten Gesprächen zwischen den Referenten und den einzelnen Land- und Forstwirten. Die daraus noch erhaltenen Hinweise und gewonnenen Erkenntnisse waren nicht zu unterschätzen und werden in die Projektarbeit mit einfließen.
DELPHI IMM und das Julius-Kühn-Institut haben den Veranstaltern angeboten, die Ergebnisse und Fortschritte des Projektes EMRA in anderthalb Jahren noch einmal zu präsentieren. Dies wurde vom LANDreisen-Team gerne angenommen.
Präsentation mit weiteren Informationen zum EMRA-Projekt