2023 ProPotsdam GmbH
Im nördlichen Teil von Potsdam wird in den nächsten 10 bis 20 Jahren der neue Stadtteil Krampnitz geplant, der Platz für bis zu 10.000 Einwohner und etwa 3.000 Arbeitsplätze bieten wird. Die Planungen für Krampnitz werden im digitalen Raum durchgeführt. Während dieses dynamischen Planungsprozesses ergeben sich zahlreiche Herausforderungen und Zielkonflikte, die mithilfe digitaler Instrumente dargestellt, geplant, vermittelt und analysiert werden können.

Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen unterstützt eine Smart City Strategie, und die Landeshauptstadt Potsdam hat sich erfolgreich um die Teilnahme beworben und ist seit 2021 eine der Modellkommunen. Im Rahmen der ersten Phase A (bis Mitte 2023) ist die Umsetzung eines "Partizipativen Stadtteilmodells" (kurz PaSMo) für den wachsenden Stadtteil Krampnitz geplant.

PaSMo wird als Vermittlungs- und Planungstool entwickelt, basierend auf geobasierten Daten. Es soll auf einem Multitouch-Tisch, einem PC und anderen mobilen Endgeräten verwendet werden können. Zunächst wird PaSMo für zwei Anwendungsfälle erstellt: Präsentation/Partizipation und Planung. Die Möglichkeit einer webbasierten Veröffentlichung des Modells wird anhand eines Veröffentlichungskonzepts erörtert.

Die entwickelte Anwendung soll auf andere Quartiere in Potsdam und deutschlandweit übertragen, angepasst und skaliert werden können. Die Zukunftsfähigkeit des PaSMo-Projektes liegt in der Verknüpfung von Anwendungen aus den Bereichen Planung und Verwaltung.

Die Ausschreibung umfasste drei Arbeitspakete: die Aufbereitung von Planungs- und Grundlagendaten in GIS (2D und 3D), die Entwicklung der Anwendung sowie die Beschaffung von Hardware und Materialien.

DELPHI IMM ging für dieses Projekt eine Partnerschaft mit der Firma Raumlichtlabor ein. Dort wurde das Modell in physischer Form gefertigt.

Die Basis des Modells bildet ein großer Bildschirm. Dazu gehören außerdem drei Tablets, ein Mini-PC zur Datenhaltung und ein Router zur Kommunikation der Geräte.

Die Daten, die dem Modell das Leben einhauchen, werden in einer PostgreSQL-Datenbank verwaltet. Dazu gehörten: verschiedene Hintergründe (Masterplan, ältere und jüngere Luftbilder), Massenplan mit Baufeldern und Gebäuden, Parks und Grünflächen, Parkzugänge, Straßennetz, Tram- und Buslinien mit Haltestellen, Fledermausquartiere.

Für die Tablets wurde eine Software entwickelt, mit denen man die in der Datenbank gespeicherten Informationen zu gewählten Objekten übersichtlich aufbereitet bekommt.

Eines dieser drei Tablets fungiert dabei als Master-Tablet. Nutzereingaben, die auf diesem Tablet getätigt werden, werden auch auf dem Bildschirm mit dem Modell dargestellt.

Die gesamte Systemarchitektur baut auf einem lokalem WLAN auf, welches alle Komponenten miteinander verbindet. Technisch gesehen, sind die Anwendungen auf dem Tisch sowie auf den Tablets Webseiten, die in diesem lokalen Netzwerk verfügbar sind. Auf Grund der verwendeten Webkomponenten ist eine Überführung in das Internet mit wenigen Anpassungen möglich.

Momentan funktioniert das System komplett offline, damit es bei verschiedensten Veranstaltungsorten (Messen, Infotage, etc.) autark benutzt werden kann.